logo-BUND_1_

Bund für Umwelt und Naturschutz

Ortsverband Karben-Niddatal

frog1_1_

Wetterauer Zeitung vom 01.02.2024

20240202_194437

Leserbrief an Wetterauer Zeitung zu Artikel von 26.08.2023 Seite 23
 

Warum Landwirt Kliem klagt/ Es stinkt zum Himmel!
 

Die Neuregelungen der Düngeverordnung verändern die Landwirtschaft! Endlich! Gott sei Dank!

Das was früher selbstverständlich war - nämlich den auf dem Hof angefallenen Dung von der ungeheuerlichen Masse von 60.000 Hühnern auf den angrenzenden Feldern zu verteilen, was jedesmal durch ekelerregenden Gestank in der gesamten Gemarkung zu riechen war - ist nun durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs auf den Roten Gebieten nicht mehr möglich! Berechtigterweise! Denn gerade in der landwirtschaftlich intensiv genutzten Wetterau ist von einer erhöhten Nitratbelastung im Wasser auszugehen, was die Meßstellen ja auch beweisen! Und woher kommt dieses Nitrat wohl?
 

Es gibt nicht nur den EINEN Verursacher, auf den man VERWEISEN KANN, UM SELBST WEITERHIN SO ZU HANDELN WIE ZUVOR! Wir brauchen einen sorgsameren Umgang mit unseren Wasserressourcen, denn Wasser ist LEBEN, Wasser ist kein Privatbesitz, Wasser ist nicht vermehrbar. Wasserknappheit, wie gerade erst in diesem Sommer wieder erfahren werden musste, macht uns deutlich, wie kostbar Wasser für Natur und Mensch ist. Wir brauchen diesen sorgsameren Umgang mit unseren Wasserressourcen unbedingt.
Nur acht Prozent der deutschen Fließgewässer sind in einem guten ökologischen Zustand. Und Wasser steht nicht an einem Ort , sondern fließt, auch unterirdisch, sammelt sich von überall her in unseren Gewässern, dann schließlich im Grundwasser.
Und das ist nicht die einzige Belastung für das Grundwasser, denn auch die Masse an Pestiziden bedroht zusätzlich die Lebensressource von uns allen, unser Wasser, unsere Umwelt. Sinken die Pegelstände, konzentrieren sich Schadstoffe aus Landwirtschaft, Industrie und Haushalten. Gleichzeitig wird das Wasser immer wärmer und damit sauerstoffärmer. Lebensgemwinschaften im Wasser geraten in Not, sterben, wie beim Fischsterben in der Oder gerade geschehen.

Nur wenn Seen, Flüsse, Bäche und auch das Grundwasser in einen "guten,ökologischen Zustand" versetzt werden können, bleiben ihre lebenswichtigen Ökosystemleistungen langfristig erhalten, zum Wohle von uns allen! 

Ulrike Loos, Peter-Geibel-Straße 5, 61184 Karben, 06039-2883, 30.08.2023

Pressemeldung – BUND Ortsverband Karben/Niddatal – 1. Mai 2023

 

Wasserstoff – Sekt oder Selters der Energiewende?

oder

Wasserstoff  -  eher Sekt als Selters der Energiewende

 

Die Frage, welche Rolle Wasserstoff in der Energiewende spielen kann oder soll, wurde durch Dr. Werner Neumann, Kreisvorsitzender des BUND Wetterau, am 25. April 2023 in Karben klar beantwortet: „Sekt“. Dies bedeutet, Wasserstoff wird ein wichtiger aber teurer Energieträger sein. Er muss ja künstlich hergestellt werden. Dazu darf nach Auffassung des BUND und des Referenten, der auch in den Fachbeiräten der KOPERNIKUS-Projekt „Ariadne“ und „Power-to-X“ mitwirkt, nur Strom aus erneuerbaren Energien eingesetzt werden. Auch wenn Strom aus Wind und Sonne mit 5-7 ct/kWh immer preiswerter werden, wird Wasserstoff eher 10-15 ct/kWh kosten. Daraus ergibt sich die Anforderung, Wasserstoff zum einen mit hohem Wirkungsgrad der Elektrolyse zu erzeugen, 70 Prozent ist der aktuelle Stand. Zum anderen muss Wasserstoff möglichst effizient verwendet werden. Wenn bei der Elektrolyse oder bei der Verbrennung von Wasserstoff Abwärme anfalle müsse diese z.B. in Kraft-Wärme-Kopplung genutzt werden.

 

Die wichtige Frage ist nicht, wo Wasserstoff eingesetzt werden kann, sondern wo dieser als teures, künftig knappes Gut unabdingbar eingesetzt werden muss. Dies sind die Stahlherstellung und die Chemieindustrie, wobei bei letzterer auch auf Wasserstoff aufbauende künstliche Energieträger (Methan, Methanol, Kerosin) eine wichtige Rolle beim Ausstieg aus fossilem Erdöl und Erdgas spielen werden. Im Bereich der Mobilität werden dies Stoffe am ehesten in Schiffen und schweren LKW einzusetzen sein. Ansonsten Elektroautos dem Wasserstoff weitaus überlegen.

 

Dr. Werner Neumann verglich die Gesamtwirkungsgrade Strom aus Wind und Sonne in Elektroautos mit 86 % und dem Einsatz von Wasserstoff in Kfz mit Brennstoffzellen oder Verbrenner, wo nur 10 % der Energie zum Antrieb genutzt würden. Die „E-Fuels“ könnten daher auch durchaus „E-Fools“ (engl. für verrückt) genannt werden. Schade sei, dass die FDP im Verkehrsministerium sich nicht auf diese wissenschaftlichen Angaben, z.B. des Fraunhofer-Instituts oder der DECHEMA beziehen würde.

 

Insgesamt könnte künftig ein Bedarf zwischen 50 und 500 TWh (Mrd. kWh) Wasserstoff entstehen, je nachdem wie effizient dieser eingesetzt würde. Zum Vergleich: der heutige Endenergiebedarf von 2500 TWh müsste auf 1200-1500 TWh gesenkt werden. Je weniger Wasserstoff, umso weniger müsse auch importiert werden, ob aus Chile, Namibia, Nord-Afrika oder Saudi-Arabien. Neumann betonte, dass hierbei es wesentlich sei, dass die Menschen in den Ländern selbst mehr Energie aus ihrem eigenen Land nutzen können und kein neue Ausbeutung entstehe. Zugleich dürfe man keine neuen Abhängigkeiten erzeugen. Wasserstoff aus Ländern die Menschenrechte missachten würden, kämen ohnehin nicht in Betracht. Dafür setze sich der BUND auch mit seiner Vertretung im Wasserstoffrat der Bundesregierung ein.

 

Wasserstoff habe Vorteile, weil durch eine Wasserstoffpipeline 10mal mehr Leistung transportiert werden könne als mit Hochspannungs-Gleichstromleitungen (HGÜ) für Strom. Statt also 30-40 neue HGÜ-Leitungen (wie die umstrittene SÜDLINK-Leitung) durch Deutschland zu planen, davon fünf auch durch Mittelhessen, hätte eine Berechnung des Netzbetreibers Amprion mit Daten des BUND ergeben, dass man deutlich weniger neue Stromleitungen bräuchte, wenn einige Wasserstoff-Pipelines in die Zentren der Industrie oder der Großstädte gebaut würden. Dies, so Neumann, wäre kostengünstiger und mit geringeren Umweltauswirkungen verbunden.

 

Die Lösungen auch mit Wasserstoff liegen sogar eher vor und hinter der eigenen Haustüre. So gibt es Konzepte und Anbieter, die Wasserstoff lokal erzeugen und verbrauchen, ob fürs Einfamilienhaus (Fa. Picea) oder für einen ganzen Stadtteil wie in Esslingen oder in den größeren Projekten der Stadtwerke Mainz und Hassfurt am Main.

 

Abschließend fasste Neumann zusammen, dass die effiziente Nutzung von Energie, der sparsame Umgang mit Ressourcen entscheidend ist, wieviel Wasserstoff benötigt würde. Dies zeige das aktuelle Beispiel der „Recyclingflasche“. Dass man PET Flaschen wiederverwenden könne, sei lange bekannt, auch wenn die Werbung mit Günter Jauch dies als Neuheit darstelle. Die Industrie und Handel seien aber jetzt erst mit höheren Energiepreisen aufgewacht. Dieses Prinzip müsse ausgeweitet werden, denn wenn man Plastik wieder neu verwenden kann, müsse man weniger Erdöl und künftig weniger Wasserstoff zu dessen Herstellung einsetzen. Nebenbei, so Neumann, sei Mehrweg aber immer noch besser.

 

Wenn aber weiterhin Energie verschwendet würde und wir auf viel Wasserstoff angewiesen sind, wird es teuer. Wenn hingegen Wasserstoff nur 5-10% unseres künftigen Bedarfs abdecke, wäre das, wie wenn man zu bestimmten wichtige Anlässen ein Glas Sekt trinken würde. Entsprechend überreichte ihm Sylvia Neitzel (Sprecherin) vom BUND Ortsverband Karben/Niddatal auch eine gute Flasche Rheingauer Sekt zum Abschluss. (Foto)

 

Anlage: 2 Fotos: Vortrag Wasserstoff BUND OV Karben/Niddatal 2023, Fotos: Eckhard Neitzel

 

Die BUND Position zur Wasserstoffstrategie kann man im Internet finden und auch bestellen:

https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/wasserstoffstrategie/

https://www.bund.net/energiewende/erneuerbare-energien/power-to-x/wasserstoff/

 

Der Vortrag (PDF) kann eingesehen werden bei https://bund-wetterau.de/

 

Als nächster Termin des BUND Ortsverband Karben/Niddatal steht der Film „Vogelperspektiven“ am Sonntag 7. Mai 2023 auf der Agenda. Im Kino Cinepark, Robert-Bosch-Straße 62, 61184 Karben; Beginn: 11:00 Uhr. Weitere Informationen gerne über Tel.: 06039 – 5716 oder E-Mail: bund.karben@bund.net

 

Rückfragen an:

Sylvia Neitzel, BUND Ortsverband Karben/Niddatal, Tel.: 06039 - 5716

E-Mail: bund.karben@bund.net

Internet: www.bund-karben.de

 

Pressestelle BUND Ortsverband Karben/Niddatal

Sylvia Neitzel

Kirchgasse 24

61184 Karben

Tel.: 06039 - 5716

E-Mail: bund.karben@bund.net

_____________________________________________________________________________
Informationen zur Datenverarbeitung nach DSGVO finden Sie unter www.bund-hessen.de/datenschutz

 

Vortrag Wasserstoff BUND OV Karben-Niddatal 2023 Foto Eckhard Neitzel 0036
Vortrag Wasserstoff BUND OV Karben-Niddatal 2023 Foto Eckhard Neitzel 0033

Wetterauer Zeitung vom 31.01.2023

753_0046bWZ20230131Kelterer

Artikel in der Wetterauer Zeitung vom 08.11.2022 zur Position des BUND Ortsverbandes bezüglich Gestaltung Brunnenquartier- zweites “Grünes Band” in Karben:

 

20221108_WZ-BUND-Grünes B-PH-b

30.10.2022 bezüglich Gestaltung Brunnenquartier-Grünes Band

Screenshot_20221031-200606_Adobe Acrobat

Stand 02.Februar 2024

Home | Kontakt | Aktuell | Termine | Pressemitteil. | Biber | Projekte | Fotos |